Die Wärmeerzeugung soll in Deutschland zukünftig klimaneutral erfolgen, bevorzugt über Nah- und Fernwärmenetze. Ein Schlüsselbaustein dafür ist die kommunale Wärmeplanung, die per Gesetz ab 2024 verpflichtend sein soll. Der zugehörige Gesetzesentwurf befindet sich derzeit im Anhörungsverfahren und wird ähnlich emotional bis verunglimpfend und populistisch diskutiert wie schon der Entwurf zum Gebäudeenergiegesetz.
Die verpflichtende Planung soll aber gerade den Bürger:innen Orientierung geben. Denn wenn eine Versorgung über Nah- und Fernwärme geplant ist, entfallen unter Umständen die Investitionskosten in alternative Heizungssystem.
Verloren geht bei der Diskussion auch der Fakt, dass in vier Bundesländern die kommunale Wärmeplanung bereits gesetzlich vorgeschrieben und umgesetzt wird. Was und wie dabei von den Kommunen zu leisten ist, findet sich in den jeweiligen Landesleitfäden:
Baden-Württemberg: »Handlungsleitfaden kommunale Wärmeplanung«
Hessen: »Die Wärmewende voranbringen. Kommunale Wärmplanung in Hessen gemeinsam gestalten«
Niedersachsen: »Leitfaden kommunale Wärmeplanung«
Schleswig-Holstein: »Die kommunale Wärmeplanung«
Leitfäden zur kommunalen Wärmeplanung liegen auch von Vereinen und Verbänden vor, darunter:
AGFW & DVGW: »Praxisleitfaden kommunale Wärmeplanung«
Bürgerbegehren Klimaschutz e.V.: »So gelingt die kommunale Wärmeplanung: nachhaltig, sozial und partizipativ«
Difu: »Kommunale Wärmeplanung in kleinen Kommunen – Antworten auf 10 wichtige Fragen«
WWF: »Leitfaden kommunale Wärmeplanung. Vor Ort in die fossilfreie Zukunft starten.«
Update 07.07.2023: Eine Umfrage des Deutschen Städtetags zeigt, dass auch ohne gesetzliche Pflicht die überwiegende Mehrheit der Städte bereits an einer Wärmeplanung arbeitet.
