Es wird zusehends heißer in Deutschland. Seit den 1950er-Jahren hat sich die durchschnittliche Zahl der Hitzetage (mit Tageswerten 30° Celsius und mehr) verdreifacht. Auch die Zahl der Tropennächte, in denen das Thermometer nicht unter 20° Celsius fällt, nimmt zu. Tagestemperaturen jenseits der 40° Celsius sind mancherorts keine Seltenheit mehr.
Das hat dramatische Folgen: Für die Jahre 2018, 2019 und 2020 geht das Robert Koch-Institut von rund 19.000 hitzebedingten Todesfällen aus. Im Jahr 2022 wird die Übersterblichkeit durch Hitze auf knapp 4.500 Sterbefälle beziffert.
Darauf müssen sich auch Sachsens Städte und Gemeinden einstellen. Das »Regionale Klimainformationssystem für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen« schlüsselt die Entwicklung der Durchschnittstemperaturen gemeindegenau auf. Wenig überraschend: Sie werden in den kommenden Dekaden steigen.
Für die allermeisten Kommunen wird daher die Erstellung und Fortschreibung eines Hitzeaktionsplans empfohlen. Ein solcher regelt die akuten wie präventiven Maßnahmen im Fall großer Wärmebelastung. Diese reichen von öffentlichen Trinkspendern und Schattenplätzen hin zu planerischen Maßnahmen, die etwa die Einrichtung von Kaltluftschneisen und die Pflanzung von hitzeresistentem Stadtgrün beinhalten.
Die Informationsseite »Kommunen vor Hitze schützen – beispielhafte Ansätze« der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sammelt Beispiele für kommunale Hitzeaktionspläne. Zwei Leitfäden leisten Hilfestellung bei der praktischen Erarbeitung eines solchen Plans. Zum einen die »Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit« des Bundesumweltministeriums. Zum anderen die »Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Kommunen« von der Hochschule Fulda.
Update 21.08.2023: Die Musterhitzeschutzpläne der Stadt Berlin und die Kommunale Hitze-Toolbox des Freistaates Thüringen.
Update 07.07.2023: Der Deutsche Städtetag bietet ebenfalls eine Themenseite mit kommunalen Beispielen für Hitzeschutz an.