Unter dem Titel »Repräsentation von Frauen in der Kommunalpolitik« ist das nunmehr fünfte Genderranking der Heinrich-Böll-Stiftung erschienen. Die Autor:innen der Studienreihe, Prof. D. Lars Holtkamp und Dr. Elke Wiechmann, untersuchen seit 2008 die Entwicklung des Frauenanteils in den deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohner:innen.
»Als zentrales Ergebnis lässt sich festhalten, dass Frauen nach wie vor in allen Positionen unterrepräsentiert sind. Je wichtiger diese Ämter in der Kommunalpolitik werden, desto stärker ist diese Unterrepräsentanz ausgeprägt«, fasst Dr. Wiechmann zusammen. So liegt der Frauenanteil in den Räten bei 37,3 %. Bei den Ausschussvorsitzenden und Beigeordneten sind es 31,5 % respektive 30,1 %. Nur jede vierte Fraktion wird von einer Vorsitzenden geleitet und knapp eine von zehn Städten hat eine Oberbürgermeisterin.
Die meisten Frauen mit Ratsmandat und/oder einer wichtigen kommunalpolitischen Positionen kommen aus den Parteien SPD, Linken und Bündnis 90/Grüne. Alle drei Parteien eint, dass sie sich innerparteiliche Quoten zur Geschlechtergerechtigkeit gegeben haben.
Der West/Ost-Vergleich zeigt, dass Frauen in den ostdeutschen Räten stärker unterrepräsentiert sind als in Westdeutschland. Das liegt zum einen an der regionalen Stärke von CDU, FDP und AfD, die einen deutlich niedrigeren Frauenanteil aufweisen. Zum anderen, dass auch in den Partien des linken Spektrums Nominierungsverhalten und innerparteiliche Netzwerke vor allem Männern zugutekommen.
Im Genderranking der 77 Städte mit mehr als 100.000 Einwohner:innen, finden sich die sächsischen Großstädte Dresden, Leipzig und Chemnitz auf den Plätzen 33, 49 und 69.
Die ganze Studie steht kostenlos zum Download zur Verfügung.